Wasserqualität – Wie gut ist das Leitungswasser in Deutschland?


Du liest es sicher nicht zum ersten Mal: Der menschliche Körper besteht zu etwa zwei Dritteln aus Wasser. Wie wichtig Wasser wirklich ist, macht vor allem deutlich, dass schon ein Wasserverlust von nur 2 Prozent des Körpergewichtes Auswirkungen hat: Leistungsminderung, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Übelkeit. Wasser wird im gesamten Körper benötigt. Es transportiert Blut, Harn, Schweiß und versorgt Zellen mit Nährstoffen. Ein erwachsener Mensch sollte mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen. Das ist gesund und macht sogar jünger, da es die Haut strafft. Doch es genügt nicht, einfach nur Wasser in ausreichender Menge zu trinken. Worauf es mindestens genauso ankommt ist die Wasserqualität.

Der Begriff Wasserqualität wird oft benutzt und selten wirklich verstanden. Wusstest du, dass unser Grundwasser mit enorm vielen Schadstoffen belastet sein kann? Nicht nur Metalle wie Nickel, Kupfer und Zink, die zu Magenbeschwerden, Muskelschmerzen und sogar Krämpfen führen können, belasten unser Trinkwasser. Auch krebserregende Stoffe wie Arsen, Benzol und Trichloretylen können vorkommen. Nicht gerade selten wird eine Quecksilberbelastung im Wasser nachgewiesen, sie führt zu Nierenschäden und kann sogar tödlich sein. Sensible Menschen, Kinder, Senioren und Kranke können auf Schadstoffbelastungen mit den entsprechenden Symptomen reagieren, selbst wenn sie noch innerhalb der Richtwerte liegen.



Die Trinkwasserverordnung

Alle Richtwerte für Schadstoffe im Trinkwasser sind in der Trinkwasserverordnung festgelegt. Sie regelt die Wasserqualität des in Deutschland zur Verfügung gestellten Leitungswassers und richtet sich nach den EG-Richtlinie. Laut Paragraph 1 der Trinkwasserverordnung ist der „Zweck der Verordnung […] die menschliche Gesundheit vor den nachteiligen Einflüssen, die sich aus der Verunreinigung von Wasser ergeben, das für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist, durch Gewährleistung seiner Genusstauglichkeit und Reinheit […] zu schützen.“

Welche Wasserqualität das eigene Leitungswasser hat, kannst du bei deinem örtlichen Wasserversorger erfragen, denn die Werte müssen in Deutschland jedem Verbraucher zugänglich gemacht werden. Häufig ist es so, dass die Werte der einzelnen Schadstoffe unter den Richtwerten liegen, da die Wasserversorger natürlich darauf bedacht sind, ihre Wasserqualität auf einem hohen Niveau zu halten. Generell kann man sagen, dass die Qualität des deutschen Leitungswassers sehr gut ist. Durch die intelligente Infrastruktur der Wasserversorgung in Deutschland kann eine im internationalen Vergleich hervorragende Wasserqualität erreicht werden. Doch auch die regelmäßige Überprüfung der Werte ist besonders wichtig. Um sicherzustellen, dass die Werte eingehalten werden, führt man in Deutschland ständig Kontrollen durch. Es gibt mehr als 2400 berichtspflichtige Wasserversorgungen im Land, die laufend auf ihre Wasserqualität gecheckt werden. Unsere Wasserwerke geben etwa 4,5 Milliarden Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr ab. Und diese enormen Massen an Trinkwasser erfüllen nach wissenschaftlichen Qualitätsparametern zu 99 Prozent die strengen Anforderungen an die Wasserqualität.

Beeinträchtigungen der Wasserqualität

So weit, so gut. Doch woher stammen die Meldungen aus den Medien über Verunreinigungen und Schadstoffbelastungen, die immer wieder auftauchen? Tatsächlich gibt es nicht selten Berichte über Legionellen, Colibakterien oder Schwermetalle. Wasser mag in Deutschland des am besten kontrollierte Lebensmittel sein, dennoch kommt es immer wieder zu Beeinträchtigungen. Ein so umfangreiches System kann eben nicht immer und überall völlig einwandfrei funktionieren. Aber es gibt noch einen weiteren Grund für die wiederkehrenden Probleme mit der Wasserqualität.

Die Trinkwasserverordnung verpflichtet alle Wasserversorgungsunternehmen dazu, ihren Kunden nur Trinkwasser am Ende der Hausanschlussleitung zu liefern, das genau der Wasserqualität entspricht, die in der Verordnung geregelten ist. Das mag gut klingen, aber du musst bedenken, dass zwischen dem Hausanschluss und deinem Wasserhahn – je nach Gebäude – noch verschiedene Leitungssysteme liegen, die nicht mehr unter diese Bestimmungen fallen. Für diese Installationen ist allein der Eigentümer des Gebäudes verantwortlich, nicht mehr das jeweilige Wasserversorgungsunternehmen.



Was also zwischen Hausanschluss und Wasserhahn mit der Wasserqualität geschieht, das überprüft niemand. Und oft interessiert es auch niemanden. In Deutschland finden sich teils viele alte Rohre, die im Inneren schon stark korrodiert sind. Es lösen sich Schwermetalle, die dann ins Trinkwasser gelangen und die Wasserqualität deutlich verringern. Besonders häufig lösen sich Kadmium und Blei, die sich sehr schädlich auf die Gesundheit auswirken, wie Stiftung Warentest Berlin bekanntgab. Desweiteren können defekte Rohrleitungen, eine schlechte Wartung des Systems oder einfach nur porös gewordene Dichtungen zu einer Belastung mit Schadstoffen und Keimen führen. Ein wahrer Herd für Keime ist sogar der Wasserhahn selbst! Experten raten, den Hahn in regelmäßigen Abständen gründlich zu desinfizieren, da sonst die Wasserqualität immens belastet wird.

Manchmal hört man die Empfehlung, in alten Gebäude das Wasser eine Weile laufen zu lassen, damit das abgestandene Wasser nicht verwendet wird, sondern erst das neue, nachlaufende Wasser. Doch bei diesem Vorgehen bleibt natürlich ein unangenehmes Gefühl zurück. Du weißt nicht, wie viele Schadstoffe du trotzdem aufnimmst. Da wird ein Glas Wasser schnell zur Mutprobe. Wenn du kein Risiko bei einem so wichtigen Thema wie deiner Wasserqualität eingehen willst, kann ich dir die Installation eines Wasserfilters ans Herz legen. Gefiltertes Wasser kann man mit gutem Gewissen trinken und muss sich keine Gedanken über Schwermetalle, Schadstoffe und Keime machen. So kommt man mit viel Genuss auf seine zwei Liter am Tag und weiß, dass man seiner Gesundheit etwas gutes tut.